Der politisch-gesellschaftliche Rahmen      
     
Ein schwer traumatisierter Mann ist vor zwei Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland gekommen. Er arbeitete dort als Krankenpfleger und hatte viele Kriegsopfer erlebt. Er selbst muss gefoltert worden sein, denn er hat Brandflecken im Gesicht. Ich bin nicht weiter drauf eingegangen. Was er erzählt hat, hat mir gereicht. Inzwischen hat er eine Befugnis gekriegt, dann eine Arbeit angefangen und dann eine kleine Wohnung bezogen.   Und jetzt merke ich, dass er zur Ruhe kommt. Er ist ein sehr sensibler und kluger Mann. Dann hat er gesagt, er möchte gerne nach Paris und den Eifelturm sehen. Seine Freunde hatten zunächst wenig Verständnis. Sie begleiteten ihn jedoch dorthin. Sie kamen begeistert wieder und alle meinten, dass es doch Schönes im Leben zu sehen gibt.
Irgendwann haben sie wieder Kraft und Lust, auch die schönen Dinge zu erleben, wenn die Basis gegeben ist: Arbeit, Status – dann kommt das andere von alleine.